Verglasende Bremsbeläge - warum, wieso weshalb?
Die Gefahr, dass Bremsbeläge verglasen, besteht besonders bei neuen Scheiben und neuen Belägen. Solange die beiden Reibpartner noch nicht richtig aufeinander eingefahren sind, entsteht beim Bremsen übermäßig viel punktuelle Wärme, ohne dass die Bremse richtig verzögert. Die große Hitze kann dazu führen, dass sich auf der Belagoberfläche eine glasharte Schicht bildet, deren Reibwert sehr niedrig liegt.
Verglaste Bremsbeläge entstehen, wenn die Bremsbeläge zu heiß werden und das Reibmaterial auf der Belagoberfläche und der Bremsscheibe kristallisiert. Das kann passieren, wenn man zu stark, zu lange oder zu selten bremst. Verglaste Bremsbeläge haben eine schlechte Bremsleistung, verursachen Vibrationen oder Ruckeln und können Risse oder Sprünge im Belagmaterial haben. Man sollte verglaste oder beschädigte Bremsbeläge austauschen und die Bremsscheiben prüfen.
Den Effekt des Verglasens tritt vor allem bei gesinterten Belägen auf, jedoch sind organische von diesem Effekt nicht ausgeschlossen. Die Oberfläche der weicheren, organischen Beläge wird durch die Lochung der Bremsscheibe leichter aufgerissen, so dass sich keine geschlossene Oberfläche bilden kann (eine Ausnahme bilden organische Beläge, die durch Öl, Fett oder auch Bremsflüssigkeit verschmutzt sind. Auch hier kann es zum Verglasen kommen).
Um das Verglasen zu vermeiden, müssen Bremsscheiben für gesinterte Beläge größere Durchbrüche im Bremsring haben. Genauso wichtig ist es, neue Beläge vorsichtig einzufahren. Auf den ersten 30-50 Kilometern nach dem Belagwechsel sollte man längere Abfahrten und damit Dauerbremsungen vermeiden. Eine Anleitung zum richtigen Einbremsen / Einfahren unserer BrakeStuff Bremsscheiben findet Ihr hier.